Editorial 🖍️

👋 Moin Moin werte Leserin, werter Leser und alle davor und dazwischen 🦄

Angesichts der kürzlich ausgerufenen Notlage wegen Wasserknappheit 💧 in Katalonien ☀️ stellt das Weiterführen des Befüllens von Hotelpools 🏊🏻‍♀️ 🛟 für Touristen, trotz Protesten der lokalen Bevölkerung, ein deutliches Symbol für die Herausforderungen dar, mit denen Destinationen im Kampf gegen „Over-Tourism“ konfrontiert sind. Diese Situation wird durch das Phänomen des "Hit & Run Tourism" noch verschärft, das insbesondere in Barcelona, einer Stadt, die bereits mit den Auswirkungen übermäßiger Touristenzahlen zu kämpfen hat, weit verbreitet ist.

Da die Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) für 2024 ein Rekordjahr bei internationalen Ankünften prognostiziert, droht das Problem des „Over-Tourism“ – wenn die Besucherzahlen die Kapazität und Ressourcen eines Reiseziels übersteigen und negative Auswirkungen auf Einheimische und Umwelt haben – ein bisher ungekanntes Niveau zu erreichen.

In der MICE-Branche diskutieren wir sehr oft über Nachhaltigkeit 🌱, doch die Explosion von eigenen Branchen "Hit & Run Events" wie MICE-Messen und Sales-Events seit Ende der Pandemie 😷 veranlasst uns zu einer kritischen Reflexion über unseren Beitrag zu diesem Problem statt seiner Lösung. ☝️ Wöchentliche "Hit & Run Sales Events" in Städten wie Paris, Amsterdam, Valencia, Cannes, Marrakesch, Zürich, Kapstadt, Salzburg, etc. perpetuieren diesen Zyklus weiter. Diese Events beinhalten oft mehrere hundert Personen, die für nicht mehr als drei Nächte ein- und ausgeflogen werden und dem Reiseziel dabei minimalen bis keinen wirtschaftlichen Nutzen bieten, insbesondere da die Teilnahme in der Regel völlig kostenlos ist (Hosted Buyer).

Die Praxis der MICE-Messe ibtm world, rund 4.000 Hosted Buyer nach Barcelona zu bringen, angesichts der aktuellen Herausforderungen der Stadt, wirft bedeutende Fragen über die Wirksamkeit und Aufrichtigkeit des Engagements unserer Branche für Nachhaltigkeit auf. Zahlen wir nur Lippenbekenntnisse zur Nachhaltigkeit, während unsere Handlungen zu den Problemen beitragen, die wir zu adressieren vorgeben?

🚨 Diese Diskrepanz zwischen unserem Nachhaltigkeitsdiskurs und der Realität unserer eigenen Praktiken (finanziert und organisiert von MICE-Suppliern) untergräbt nicht nur die Glaubwürdigkeit der MICE-Industrie, sondern betont auch die dringende Notwendigkeit einer echten Neubewertung der Vertriebs-Maßnahmen des MICE-Sales. ☝️ Die Situation in Barcelona / Katalonien sollte als Weckruf ⏰ dienen, uns dazu zu bewegen, unsere Handlungen mit unserer permanenten und Gebetsmühlen artigen Nachhaltigkeitsrhetorik in Einklang zu bringen und die langfristigen Auswirkungen der Praktiken unserer Branche auf Destinationen und ihre Gemeinschaften wirklich und ernsthaft zu bedenken.

Sind MICE-Messen und MICE Sales-Events noch ein Teil der Lösung, oder längst ein erheblicher Teil des Problems? Schreib uns gerne Dein Feedback in den Kommentaren und nimm an unserer heutigen Umfrage (unten ⬇️) teil.

Wir wünschen Dir 🫵 mit der aktuellen Ausgabe - wie immer - viel Vergnügen, zahlreiche Inspirationen, Informationen und Tipps für Eure künftigen Veranstaltungsplanungen.

Der Kurator 🧑🏻‍🎨 und der in sich gekehrte #StillePost(s) 📯 Postbote 🧌

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